„Ich habe aus dem Wahlergebnis gelernt“, Christoph Anneler im Interview.

Die Wahl zum Stadtpräsidium in Frauenfeld ging für Christoph Anneler nicht wie erhofft aus. Trotz der Niederlage zeigt er sich kämpferisch und blickt optimistisch in die Zukunft. Im Interview spricht er offen über die Gründe für sein Abschneiden, seine politischen Pläne und warum er in zwei Jahren erneut antreten will. Ausserdem gibt er Einblicke in seine strategischen Überlegungen und seine Sicht auf die politische Entwicklung in Frauenfeld.


Rückblick auf die Wahl

Christoph, du hast die Wahl zum Stadtpräsidium klar verloren. Wie hast du das Ergebnis aufgenommen?

Für mich war es wichtig, die Wahl mitzumachen und auch ein Zeichen zu setzen. Natürlich hätte ich mir ein paar Stimmen mehr erhofft, aber ich kann so auch Rückschlüsse ziehen, was ich das nächste Mal besser machen kann.

Was waren aus deiner Sicht die Hauptgründe für die Niederlage?

Der Grund für meinen kurzfristigen Wegzug in den Kanton Schwyz und meinen Bezug zu Frauenfeld war sicherlich vielen nicht bekannt. Für diese Wähler war ich so gesehen ein Auswärtiger. Der Bekanntheitsgrad in Frauenfeld ist bei einer solchen Wahl nicht unerheblich.

Blick in die Zukunft

Du hast angekündigt, in zwei Jahren erneut antreten zu wollen. Was wirst du diesmal anders machen?

Ich werde mich politisch weiter festigen und wahrscheinlich einer Partei beitreten. Ich werde mich als Frauenfelder auch kulturell und in Vereinen engagieren.

Welche politischen Themen oder Projekte möchtest du bis dahin vorantreiben?

Der preisgünstige Wohnraum und die sicheren Velowege liegen mir auch nach der Wahl am Herzen. Als Einzelperson werde ich in dieser Hinsicht nicht viel ausrichten können. Das geht nur über den politischen Weg.

Glaubst du, dass sich die politischen Mehrheiten in Frauenfeld bis dahin zu deinen Gunsten verändern werden?

Die Wahl hat gezeigt, dass Frauenfeld noch immer traditionell Parteien und nicht die Person wählt. Bis in zwei Jahren wird sich das nicht ändern. Ich nehme mir nun die Zeit, den Wahlkampf zu analysieren und mich für die richtige Strategie zu entscheiden.

Persönliche Motivation und Strategie

Was motiviert dich trotz der Niederlage, weiterhin politisch aktiv zu bleiben?

Mir geht es weiterhin darum, Frauenfeld mitzugestalten und für die nachfolgenden Generationen lebenswert zu erhalten. Es braucht Einwohner, die sich dafür verantwortlich fühlen und etwas bewegen wollen.

Wie unterscheidest du dich als Kandidat von deinem Konkurrenten?

Da ich mich noch nicht entschieden habe, in welchem Amt (Stadtpräsident, Stadtrat oder Gemeinderat) ich für die Stadt da sein möchte, ist auch die Frage nach der Konkurrenz noch nicht beantwortbar. Aber ich habe eine Vision und klare Vorstellungen, was ich gerne anpacken werde.

Planst du eine intensivere Kampagne oder ein verändertes Wahlkampfteam für den nächsten Anlauf?

Den vergangenen Wahlkampf habe ich vor allem mit Eigenmitteln und mit meiner Frau als Wahlkampfhelferin bestritten. Ich habe aus dem Wahlergebnis gelernt, dass klotzen im Wahlkampf erfolgreicher ist als kleckern.

Wirst du parteilos bleiben?

Als parteiloser Kandidat ist es in Frauenfeld schwierig. Die grossen Parteien können mit ihren Mitgliedern für mehr Aufmerksamkeit sorgen und Wähler mobilisieren. Bei der nächsten Wahl werde ich sicher als Parteimitglied antreten, sofern ich nominiert würde.

Frauenfeld und die politische Landschaft

Wie bewertest du die aktuelle politische Entwicklung in Frauenfeld?

Ich bin nicht sicher, ob das Stadtpräsidium in der FDP-Hand den frischen Wind bringt, der versprochen wurde. Schlussendlich trägt die FDP mit zwei Stadträten in den letzten Jahren einen grossen Anteil an den von der FDP selbst kritisierten Punkten. Für die Kultur, die Jugendanliegen und auch für das Projekt Stadtkaserne wird es sicherlich nicht einfacher mit Claudio Bernold im Stadtpräsidium.

Was sind deiner Meinung nach die grössten Herausforderungen, die die Stadt in den nächsten Jahren bewältigen muss?

Es braucht jetzt mehr denn je einen mutigen Stadtrat um die diversen Projekte in die richtige Bahn und die Stadtfinanzen ins Lot zu bringen. Es braucht auch wieder mehr Konsens zwischen Stadtrat und Gemeinderat. Ich bin gespannt, ob die FDP ihre Wahlversprechen halten kann oder wieder ins alte Fahrwasser gerät.

Falls du gewählt worden wärst, was wäre deine erste Amtshandlung gewesen?

Ich hätte gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vom Stadtrat die Mitarbeiter begrüsst und die Legislaturziele 2024 – 2027 in Erinnerung gerufen und wie wir dies umsetzen werden.

Schlusswort

Die Wahl ist vorbei, doch der politische Weg von Christoph Anneler ist noch lange nicht zu Ende. Trotz der Niederlage blickt er nach vorne, reflektiert seine Erfahrungen und plant bereits seinen nächsten Anlauf. Sein Engagement für Frauenfeld steht für ihn ausser Frage – sei es durch politische Arbeit, kulturelles Engagement oder den Einsatz für bezahlbaren Wohnraum und sichere Velowege.

Ob sich die politischen Verhältnisse in Frauenfeld bis zur nächsten Wahl verändern werden, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Christoph Anneler wird weiterhin aktiv bleiben, sich strategisch positionieren und seine Vision für eine lebendige und zukunftsfähige Stadt verfolgen.

Wie sich sein Weg weiterentwickelt und ob er in zwei Jahren erfolgreicher sein wird, wird die Zukunft zeigen. Frauenfeld darf gespannt sein.

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Patrick Frei
Mitglied
3 Monate zuvor

Richtig so! Weiter gehen und das nächste Ziel anpacken, nu so gohts vorwärts! 👍

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Tanja Koenig
Mitglied
Antwort an  Patrick Frei
3 Monate zuvor

Genau du sagst es! Ich wünsche @christoph-anneler alles gute auf seinem Weg!

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