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Im Mai 1945 endete in Europa der Zweite Weltkrieg. Die Friedensglocken läuteten, doch an der Grenze herrschte weiterhin Ausnahmezustand. Am 22. Mai 2025, präsentiert der Historiker, Dominik Streiff bisher unveröffentlichte Zeitzeugenberichte, die einen Einblick in die unberechenbare Übergangszeit zwischen Krieg und Frieden ermöglichen.
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht und damit endete – zumindest in Europa – der blutigste Krieg der Weltgeschichte. In Konstanz kontrollierte die französische Besatzungsmacht das Geschehen, während in Kreuzlingen und anderen Thurgauer Gemeinden der Umgang mit den deutschen Nachbarn, insbesondere mit den besiegten Nationalsozialisten, für die Bevölkerung eine Herausforderung war.
Lebensmittel blieben vorerst rationiert und der Alltag war weit entfernt von Normalität. Die Menschen im Thurgau fragten sich nicht nur, wie es weitergehen sollte, sondern auch, ob sie angesichts der menschlichen Dramen und der Flüchtlinge richtig gehandelt hatten. Es dominierte das positive Bild der wehrhaften Friedensinsel Schweiz, die dank der Armee und General Guisan vom Krieg verschont geblieben war. Dieses Bild wurde in den folgenden Jahrzehnten durch die Forschung revidiert, womit sich auch die Zeitgenossen in Frage gestellt fühlten.
Kurator Dominik Streiff, Mitrealisator des grössten Schweizer Zeitzeugenprojekts «Archives de la Mobilisation» mit 550 Interviews gibt am kommenden Mittagsvortrag anhand von bisher unveröffentlichten Berichten von Thurgauerinnen und Thurgauern einen lebensnahen Einblick in die ungewisse Zeit des Kriegsendes vor 80 Jahren.
Der Museumshäppli-Vortrag findet statt am Donnerstag, 22. Mai 2025, von 12.30 bis 13 Uhr, im Schloss Frauenfeld. Der Eintritt ist frei, Anmeldung unter: historisches-museum.tg.ch/events